Unsere westliche Kultur ist sehr stark vom Verstand geprägt. Oft halten wir Impulse, Ideen oder Eingebungen, die nicht logisch ableitbar sind, für wenig zielführend, wenn nicht gar esoterisch. Bereits in der Kindheit wird unser Ratio sehr einseitig gefördert; für viele Menschen ist nur das existent, was wissenschaftlich beweisbar ist. Aber dennoch spüren wir oft, wie wir mit unserem Verstand an unsere Grenzen geraten: So bspw., wenn wir Entscheidungen treffen wollen, oder aber auch wenn es nicht nur um Weiterentwicklung von Bestehendem, sondern um echte Kreativität oder Innovationen geht. Den Verstand setzen wir im Allgemeinen ein, wenn wir unseren Blick nach außen wenden: Wir fokussieren uns, wir katalogisieren, strukturieren und analysieren. Das sind alles sehr wichtige Funktionen – wenn wir uns jedoch nur auf sie stützen, lassen wir einen Großteil unseres Potenzials ungenutzt. So bemerkte bspw. schon Albert Einstein, dass der rationale Verstand ein treuer Diener ist – jedoch der intuitive Verstand ein heiliges Geschenk. Weiter führte er aus, dass unsere Gesellschaft den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat. Was konkret bedeuten nun der intuitive Verstand, bzw. unsere „innere Stimme“? Umgangssprachlich kursieren viele Begriffe, um zu beschreiben, was wir in unserem „Innenraum“ erfahren: Das Bauchgefühl, die Intuition, das Gewissen, die Herzintelligenz, die Inspiration, die Eingebung, die Erleuchtung, der Instinkt und vieles mehr. Meist wird zwischen diesen Begriffen kaum unterschieden, „Intuition“ ist für viele Menschen gleichbedeutend mit „nicht-rationalem“ Wissen, das wir „von innen“ empfangen. So wie die Bewusstseinsforscherin Vivian Dittmar in ihrem sehr lesenswerten Buch „Das innere Navi“ beschreibt, gibt es aber genau genommen außer dem rationalen Verstand noch vier weitere Arten des Denkens: Gemeinsam ist diesen vier Arten des Denkens, dass sie nicht linear sind und insbesondere im Zusammenspiel gut funktionieren – unter Einbezug des Verstandes. In diesem Blog-Beitrag soll der Fokus vor allem auf der Intuition und der Inspiration liegen. Die Ursachen sind hier ähnlich, wie bei meinem vergangenen Blogbeitrag „Selbstreflexion als Basis wirksamer Selbstführung“ in Punkt II beschrieben: Wir sind sehr stark nach außen orientiert. Wir nehmen uns kaum Zeit, uns zu reflektieren, geschweige denn in uns hineinzuhören. Wir lenken uns lieber ab, fragen (vermeintliche) Experten um Rat, als unseren natürlichen Impulsen oder Eingebungen zu folgen. Wir werden übervorsichtig und können unsere innere Stimme oft gar nicht mehr wahrnehmen. Erschwerend wirkt, dass wir von vielen Negativnachrichten überschüttet werden und uns oft durch unzählige Handlungsalternativen und weitreichende technische Entwicklungen überfordert fühlen. Eine gute Intuition setzt jedoch voraus, dass wir den Kopf frei haben: Frei auch von innerlichen Verstopfungen, wie sie durch nicht gefühlte Gefühle aus der Vergangenheit entstehen. Und frei von nicht gewürdigten Bedürfnissen: Vielen Menschen fehlt es an Klarheit, was sie eigentlich wollen. Dies gelingt nur, wenn wir weniger rastlos und stattdessen innerlich ruhiger und zentrierter sind. Ich möchte gerne zwei aktuelle Beispiele nennen, wo es vielen Menschen nicht gelingt, die eigene innere Stimme wahrzunehmen und der Intuition zu vertrauen: Hier ist es wichtig, noch einmal das „Bauchgefühl“ von der „Eingebung“ zu trennen. Ersteres hat Zugriff auf unser Unterbewusstsein und entsteht durch die Kombination einer Unzahl an Informationen und gemachten Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens gemacht haben und die uns helfen, eine Entscheidung zu treffen. Wir gelangen so sehr schnell zu einer Auswertung, einem Ergebnis, ohne dass der „Rechenweg“ uns klar ist. Aber hier gilt: Unsere Intuition ist umso zuverlässiger, je eher wir über spezielle Erfahrungen in einem bestimmten Bereich verfügen. So vermag vielleicht eine Lehrerin intuitiv richtig entscheiden, wann der passende Moment für ein ernstes Gespräch mit ihren Schülern gekommen ist. Aber möglicherweise kann sie sich nicht auf ihre Intuition verlassen, wenn es um den passenden Moment für den Kauf einer Immobilie geht, weil ihr hier die eindeutigen Erfahrungen fehlen. Bzgl. der Inspiration merkte schon Louis Pasteur, Pionier auf dem Gebiet der Mikrobiologie an, dass der Zufall nur einen vorbereiteten Geist treffe. Damit wollte er m.E. zum Ausdruck bringen, dass die Eingebungen nicht einfach vom Himmel fallen, sondern dass die Inspiration die Folge der Fähigkeit ist, ins Innere zu blicken. Und genau darin liegt die Crux: Wir sind in unserem Alltag so stark in der Außenorientierung und im Aktionismus gefangen, dass wir uns dazu kaum noch die Zeit nehmen, in uns hineinzublicken, um von hier zu empfangen. Wie schon die Ethnologin Dr. Christina Kessler in ihrem Buch „Wilder Geist / Wildes Herz“ so treffend feststellt: Im Außen verlieren wir uns entweder in althergebrachten Vorstellungen, oder wir saugen uns an neuen Eindrücken fest. So sehen nicht mehr das „große Ganze“, sind blind für die Wahrnehmung von Atmosphären. Der Verstand sollte jedoch immer erst nachrangig befragt werden, seine Aufgabe liegt darin, dass ihm von der „Innenwelt“ Zugespielte zu überdenken, zu analysieren und auf Umsetzbarkeit zu überprüfen. ERST INNEN DANN AUSSEN. (Erfahren Sie mehr über mein System „From the inside out“ unter: https://www.monika-polk.de). Wenn uns dies klar geworden ist, dann wählen wir folgende Vorgehensweise: Wie gelingt das nun? Es gibt unterschiedliche Vorgehensweisen, die man auch bei meinen Trainings und Coachings (https://www.monika-polk.de/coaching/coaching-coaching/), die auch in der Natur stattfinden können, kennenlernen kann. Wichtig dabei erscheint mir, dass „Nach Innen gehen“, nicht als weiteren Punkt auf einer TODO-Liste zu begreifen. Idealerweise werden wir uns erst der Mechanismen bewusst, die uns in den „Katastrophenmodus“ gebracht haben und schalten diese dann ganz bewusst ab, um „auf Empfang“ stellen zu können. Wenn wir sehr stark im Hamsterrad gefangen sind und es uns nicht mehr gelingt, uns bspw. bei der Meditation, bei der Zeit mit uns selbst oder beim Yoga zu spüren, dann gibt es eine gute Möglichkeit, uns wieder Ausgeglichenheit und innere Ruhe zu schenken: Ein ausgiebiger, stundenlanger WALDSPAZIERGANG. Ohne Hörbuch, Musik, Nordic Walking Stöcke, Freunde, oder andersgeartete Ablenkung und äußere Sinnzuweisung – ganz alleine auf sich gestellt. Dies kann ein Schlüsselerlebnis sein, um zu der Ruhe zurückzukehren, welche die Voraussetzung für die Wahrnehmung der inneren Stimme ist. Wenn wir diesen inneren Ruhezustand einmal erreicht haben, dann helfen auch kleinere Waldspaziergänge oder andere Methoden, um sich diesen Zustand immer wieder zurückzuholen. Dann gilt es – evtl. nach der Prüfung durch den Verstand – die Handlungsimpulse, Entscheidungen oder kreative Eingebungen, die wir empfangen haben, auch in unserem Alltag umzusetzen – ohne Zögern und ohne Rechtfertigung, sondern mit Vertrauen. Je mehr wir unserer inneren Stimme folgen, umso mehr lernen wir, ihr einen festen und unverzichtbaren Platz in unserem Leben einzuräumen und unsere Potenziale vollumfänglich zu entfalten. Auch mein System From the inside out unterstützt Menschen wirkungsvoll, nach innen zu gehen und das dort Erfahrene dann nach Außen zu bringen. Die Belohnungen sind ein immenser Zuwachs an innerer Stärke, Kreativität und Ausgeglichenheit.I) Was ist Intuition?
II) Warum fällt es uns so schwer, unserer inneren Stimme zu vertrauen?
Viele Eltern verlassen sich bei der Erziehung alleine auf Ratgeber, behandeln schon kleine Kinder wie entscheidungsfähige Erwachsene, diskutieren auch emotional überfordernde Themen mit ihnen aus. Andere pflegen ein symbiotisches Verhältnis zu ihren Kindern und versuchen alles, um jegliche Überforderung von ihnen fernzuhalten. Viele ziehen – ohne es zu wollen und trotz bester Absichten – kleine Narzissten oder Despoten groß.
Viele Menschen lassen sich hier sehr stark durch die Medien, Negativnachrichten und permanenten Konsum von Fallzahlen zum Infektionsgeschehen lähmen. Durch Angst und daraus resultierende „Hab Acht Stellung“ sind sie nicht mehr in der Lage, sich in Ruhe ein eigenes Bild zu machen und auch in dieser Situation nach innen zu gehen – um sich bspw. die Frage zu stellen: Was macht die Krise, was machen die damit verbundenen Einschränkungen mit mir? Welcher Weg ist für mich der Richtige? Setze ich auf Abschottung, Misstrauen und Impfung, oder kann ich Wege finden, mein eigenes Immunsystem zu stärken? Vielleicht würden wir in unserem Innenraum mehr Mitgefühl für alte Menschen und deren Vereinsamung – bis hin zu einem Tod in Isolation von den Liebsten – spüren und uns in Kinder hineinversetzen können, die eine Umwelt, geprägt durch Kontrolle und Misstrauen erleben, anstelle des gemeinsamen Lernens und Miteinander.III) Was können wir tun, um unsere innere Stimme zu stärken?